Wissenschaft trifft Wirtschaft im Food Future Lab
Auch die Forschung spürt die Auswirkungen der Corona-Krise. Ganz besonders dann, wenn so praxisnah geforscht wird wie im Bereich Agrar- und Lebensmittelwissenschaften der Hochschule Osnabrück. Im aktuellen Forschungsprojekt „Food Future Lab“, das unter anderem einen Online-Shop für regionale Produkte beinhaltet, haben die Organisatoren kurzfristig die geplante Abholstation durch einen Lieferservice ersetzt. Auch dank Hilfe des Projektpartners Wirtschaftsförderung Osnabrück (WFO) kann nun der Startschuss für das Modellprojekt am 11. Mai fallen.

„Zwei Megatrends prägen die Zukunft von Lebensmitteln: zum einen Klimaschutz und Ressourcenverbrauch, zum anderen Digitalisierung und Verbrauchertrends“ erklärte Prof. Ulrich Enneking zum Auftakt des Projektes „Food Future Lab“ an der Hochschule Osnabrück Anfang des Jahres. Als eine Säule des Vorhabens sollte im Reallabor „Markt und Gesellschaft“ eigentlich ein praxisnaher Forschungs- und Lehrmarktplatz mit Online-Shop und gekühlten Abholboxen aufgebaut werden. Ausschließlich um Produkte der Region und innovative Produkte aus dem Hochschulumfeld sollte sich dabei alles drehen.
Wenige Wochen später startete das Semester am Campus Haste unter völlig neuen Voraussetzungen, bedingt durch die Corona-Pandemie. Digitale Einkaufsmöglichkeiten hatten schlagartig an Bedeutung gewonnen, die Nachfrage nach Lieferservices war immens gestiegen. Enneking und sein Hochschulteam reagierten darauf kurzfristig, passten ihre Pläne an und bestellten ein Lastenrad. Statt Abholboxen gibt es nun Lieferkisten und zentrale Kühlschränke zur Anlieferung und Kommissionierung der regionalen Produkte.
Innerhalb weniger Wochen baute das Team um den Hochschulprofessor ein Netzwerk von regionalen Erzeugern auf und stellte ein Liefersortiment zusammen. Die Kontakte der Wirtschaftsförderer spielten dabei eine wichtige Rolle. Die WFO war schon zu Beginn des Projektes als Kooperationspartner eingebunden. Als Schnittstelle zur regionalen Wirtschaft half sie bei der Suche nach geeigneten Produzenten und vermittelte die Abstimmung mit privatwirtschaftlichen Lieferanbietern.
„Die Unterstützung der WFO war besonders in der aktuellen Situation hilfreich“, erklärt Enneking. „Durch die WFO haben wir schnell und unkompliziert Kontakte zu regionalen Wirtschaftspartnern und in die Gesellschaft bekommen, was die Zusammenarbeit zu einem wichtigen Baustein für die praxisnahe Umsetzung unseres Vorhabens macht“, so Enneking weiter.
Der offizielle Startschuss für den Online-Shop fiel am 9. Mai. Seitdem steht der Shop unter der Webadresse www.campusbier.de zur Verfügung. Geliefert wird zunächst in die Postleitzahlengebiete 49090 und 49088 rund um die Hochschule. Mehrere konstruktive Kooperationsgespräche habe man bereits geführt und sei weiter aufgeschlossen für andere interessierte Lieferanten und Kooperationsunternehmen, so Enneking.